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Gedichte der Gruppe A

Mitglieder:

Axel Sanjosé (Leitung)

Nicolas Burmester

Florian Kasper

Alexander Meindl

Stephan Pilsinger

David-Elias Rosentritt

Dominik Sailer

Monika Tappert

 

Schimmelgedicht

I.

Gestern war ein schöner Tag
So wie ich ihn gerne mag
Auf der Heid’ ein rosa Schimmel
Über ihm der grüne Himmel.

 

Er fraß Gras aus einem Trog
Aus dem nichts kam eine Stute
Heftig zuckte seine Rute
Wiehernd er sie an sich zog.

 

Auf dem Lande Nacht für Nacht
Pferde wiehern voll von Wonne
Dunkel strahlt dann hell die Sonne
Schillernd scheint sie voller Pracht
             (3. Strophe: David Rosentritt)

II.

Gestern war ein schöner Tag
So wie ich ihn gerne mag
Da wird gekuschelt, geküsst, geliebt
Und all das folgt einem magischen Trieb

Auf dem Bauernhof daneben
Magd und Bauer an sich kleben
Doch die Bäuerin kommt dazu
Und macht Augen wie ne Kuh

(2. Strophe: Florian Kasper)

Doch sie war'n nicht lang allein

Bis auch schon der Nachwuchs kam

Da sagte er Oh Nein Oh Nein

Fliehend seinen Hut er nahm
          (3. Strophe: Monika Tappert)

 

Mürrisch schaut der Schimmel drein
Denn ein Alpdruck sucht ihn heim
Voll Verwund’rung sieht er klar
Dass er doch kein Schimmel war
           (4. Strophe: Nicolas Burmester)

 

 

Rollengedichte

I.

Blau ist der Himmel
Es war dunkel
Im Wald war Hasenjagd
Im Schloss ein Festmahl
Im Garten die Blumen
Im Bett ein Fremder
Blau war der Himmel

II.

König Ludwig, der König der Bayern
baut seine Schlösser alleine
verschuldete den ganzen Staat
und starb im See, doch wie, das ist nicht klar
Ein Mythos für alle Ewigkeit
Traurig war er und allein
Wollt eigentlich ein Bärentöter sein

III.

Einsamkeit
Zweisamkeit
Das ist hier die Frage
Du bist hier
und doch bin ich allein
Ich lieb dich nicht mehr, und deswegen scheiden sich unsere Wege
dieses Gedicht ist ganz schön dumm und ich frage gar nicht warum

 

IV.

Die Welt bleibt stumm
Obwohl du schreist
Doch der Hilferuf findet keinen Empfänger
Wie der Mond in dunkler Nacht
Macht gibt keinen Halt
Setz’ dich und trink’ ein Bier
Dann wird zumindest deine Stimme lauter

 

 

Die Welt bleibt stumm

Obwohl du schreist

ich hör' dich nicht

Was sagst du denn?

Die Welt bleibt stumm

 

Zweite Fassung von Monika Tappert:

Finsternis verhüllt den Geist
Nebelschwaden zerreißen die Gedanken
Das Moor leuchtet grün
Im Kopf möchte ich fliehen
Dankbarkeit ist’s was mich hält
Auf dieser Welt
Auf Wiedersehen!

 

Finsternis verhüllt den Geist.

Einsamkeit die mich zerreißt.

Das Warten auf dich war mein Sinn,

Doch diese Hoffnung scheint dahin.

Wortlos verlassen hast du mich,

Denn Liebe in dir gibt es nich’.

Nun such ich Trost in meiner Not

Und sehn mich schrecklichst nach dem Tod.

Ein letzter Kuss wär’ wie der Schuss

Er ist des Lebens letztes Muss

Dann wäre ich bereit zu geh’n

Und dann: Auf Nimmerwiederseh’n!

Überarbeitung III (Nicolas Burmester)

Das Leben ist ein hartes Pflaster
Jeder Mensch hat seine Laster
Alkohol hilft oft in Mengen
Was bringt er in Maßen?
Was in Mengen?
Warum überhaupt?
Warum denn nicht?

Ein dunkler dichter Dichter
Der saß in seinem Kämmerlein
Ganz allein
Und sturzbetrunken
Die Last auf seinen Schultern wurde zu schwer
Vor dem Fenster saß ein Käuzchen
Er schoss sie tot mit seiner Flinte

Thema: »Tod«

Der Sensenmann ist meist allein.

Nur kurz sind seine Begegnungen.

Er ist ein »gerngesehner« Gast

Und wenn er kommt, verlässt er das Haus nicht mehr allein.

Dann könnte man meist weinen,

Denn dann ist man tot

Und hoffentlich weinen andere um einen.

 

Der Sensenmann kommt meist allein.

Nur kurz sind seine Begegnungen.

Voll Bitterkeit und Unverständnis.

Sein Auftritt finster inszeniert.

Und zumeist fehlt Zeit für tränenreiche Abschiede.

Aus welcher Notwendigkeit auch heraus?

Schließlich weinen andere später um einen

 

Sterblich 

Tod den ich aus Herzen hasse

und dennoch vor Furcht erblasse.

Ein Bindeglied zw. Raum und Zeit

Unsterblich bis in die Unendlichkeit

Einzige Gerechtigkeit auf dieser Welt

Nicht Reich nicht arm wird vor die Wahl gestellt.

Wie ein Fluss gefüllt mit Seelen

Stetig fließend in die Unendlichkeit

Bearbeitung von Nicolas Burmester

 

Thema: »Alkohol«

 Zur Not tut’s auch Methanol

Doch auch wirklich nur zur Not

Notwendigerweise literweise

Dann bist du in deiner Not aber auch sehr bald tot

Darum lasse lieber die Finger davon

Es hilft ja eh nich weiter

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Stephan Pilsinger

 

Löwenbräu

Ich war einsam und allein und wollt ein Bier

Ich ging in ne Kneipe doch was sah ich hier

Gelb schimmerte der Löwe im Kerzenlicht

doch was er schmückt das schmeckt mir nicht

Diese Brauerei so kann man es wohl sagen

produzierte eine der sieben Plagen

Ein Bier so nennens sie zumindest

was du wohl eher zum Kotzen findest

Und die Moral von dem Gedicht

manche Biere trinkt man nicht.

Florian Kasper

 

Spontanthema: Helmut K.

Der dicke Mann von Oggersheim

Passt mal wieder nicht durch die Tür

Deswegen friert er draußen fest

Wie lang wird er wohl stehen müssen?

Wird irgendjemand ihn beweinen?

Den dicken Mann von Oggersheim

Bearbeitung: David Rosentritt

 

 

Was soll das? Und warum?

Und soll es wirklich, ja?

Ja wirklich, warum auch nicht?

Warum? Wieso? Weshalb?

Wieso immer nur warum? Wieso nicht was?

(So geht das nicht in Oggersheim)

Na dann!

Bearbeitung: Monika Tappert

 

 

Thema: »Vergangenheit«

Früher, da war alles besser

Hört man oft und weiß selbst nicht warum

Man sagt’s oft selbst

Denn man erinnert sich nur des Guten

keinesfalls!

Auch den Tod und den Schrecken der uns von dort verfolgt

War’s nun besser oder schlechter?

 

Vergangenheit

Früher da war alles besser

Hört man oft und sagts auch selber

Tod und Schrecken sind vergessen

Denn erinnern tut man sich nur des Guten

Wars nun besser oder schlechter

Bearbeitung: Florian Kasper

 

Thema: »Nichts«

Wo ist alles hin?

Vor uns steht nur noch das vollkommene Nichts

Das Nichts in seiner Perfektion

Was ist also damit anzufangen?

Und wie lässt sich mit Nichts etwas anfangen?

Kann Nichts perfekt sein?

Perfektion in Abwesenheit

Bearbeitung: Monika Tappert