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Frankreich: Lyon

Name der Schule:    Collège Fénelon
Adresse:                 1, rue Paul-Michel Perret
   F 69006 Lyon
Telefon:      04 78 93 18 60
Telefax:     04 72 82 01 51
Kontaktperson:     Madame V. Kunze
Homepage:     www.campus-fenelon.org
Art des Kontakts:    Schüleraustausch
Ansprechpartner:    Herr Geltinger

Schüleraustausch 2022

Was lange währt, wird endlich gut
Der Frankreichaustausch am AWG

Es war das Jahr 2019, als der Schüleraustausch zum 14. Mal, aber auch das letzte Mal, als wirklicher Austausch mit Besuch und Gegenbesuch hat stattfinden können. Wegen Corona und der angespannten Situationen in Deutschland und vor allem auch Frankreich mussten die Reise nach Lyon 2020 kurzfristig abgesagt und die Flüge storniert werden. Dies war umso bedauerlicher, als dass der Mitbegründer des Austausches, Jörg Sterner, sein letztes Schuljahr und damit seinen letzten Schüleraustausch nicht mehr durchführen konnte.

2021 haben wir dann zwar Anmeldungen zugelassen, abermals war es aber Covid-19, das uns eine Reise unmöglich gemacht hat. Nun schreiben wir 2022 und was soll man sagen: Zumindest digital haben wir, das heißt die 4e des Collège Fénelon in Lyon und die Französischschülerinnen und -schüler der Klasse 8B des Adolf-Weber-Gymnasiums, einen Austausch über die Zeiten ins Leben rufen können.

Recht kurzfristig, haben Madame Kunze in Fénelon und ich versucht, einen Kontakt zu generieren, sodass zumindest für einige wenige Schülerinnen und Schüler ein Kontakt in französische Welten erfolgen kann. Die Idee war dabei nicht, nur ‚so irgendwie‘ Kontakt zu haben, sondern wir wollten gleichzeitig auch die Kommunikationsmöglichkeiten über die Zeiten hinweg Revue passieren lassen. Nein, bis zur Brieftaube sind wir nicht zurückgegangen, wohl aber zu den Briefen. Nach einer ersten Kontaktaufnahme aus dem Klassenzimmer in das Klassenzimmer startete das Projekt.

Station 1 – der gute alte Brief. In einem klassischen Brief stellte sich jeder Schüler einmal seinem bzw. seiner zugeteilten Corres vor und beginnt so die Brieffreundschaft. Die Briefe haben wir mit einem typisch deutsch-bayerischen Paket nach Frankreich geschickt, was indirekt die Gastgeschenke ersetzen soll. Wir sind sehr auf die Antwort in Präsentform gespannt!

Station 2 – die Email. Wir geben ja zu, dass ein Brief sicherlich eine schöne Erinnerung darstellt, en vogue ist er nun aber nicht mehr. Die Hoffnung besteht aber darin, dass Emails in der weiteren Kommunikation folgen. Station 3 und 4 halten dann Einzug in das Jetzt und stellen Chat-Nachrichten dar, bevor zu guter Letzt tatsächlich ein Gespräch erfolgen soll. Schließlich kommt Sprache ja von Sprechen! Ob Telefon, Videotelefonie oder ein anderes Medium –die Schülerinnen und Schüler wählen selbst.

Nun leben wir in einer Zeit, die flüchtig ist. Der Austausch und seine Erfahrungen sollen aber bleiben. Genau deshalb erstellen die Schülerinnen und Schüler individuelle Portfolios, in denen sie die Briefe, Emails, manche Chats sowie die Telefonerfahrungen niedergeschrieben abheften – natürlich bilingual! Freilich ist uns allen bewusst, dass nichts 10 Tage ohne Eltern in einem fremden Land bei einer unbekannten Familie ersetzen kann – also ganz analog. Doch wenn alles gut geht, haben wir auch auf diese digitale Weise einen klassischen Erfolg mit dem Austausch erzielen können:

Die Fremdsprache anwenden und verbessern, Freundschaften schließen, an den Herausforderungen wachsen und vor allem Erinnerungen schaffen.

Lieber Jörg, an dieser Stelle noch einmal lieben Dank für deine Mühen und deine Energie in den letzten 14 Jahren des Schüleraustausches AWG-Fénelon / München-Lyon!

Ein großes Dankeschön auch an Vanessa Kunze für die Spontaneität und die Motivation für eine solche Aktion! Ich hoffe, wir werden noch weitere Austausche, dann aber in persona organisieren und durchführen können!

Merci beaucoup auch an die Schülerinnen und Schüler der 8B, die wirklich alle großes Engagement und noch größeren Enthusiasmus zeigen!

Auf dass es im Jahr 2023 ENDLICH WIEDER heißen kann:

Vive l’amitié franco-allemande! Vive l’échange scolaire!

Andreas Geltinger

Schüleraustausch Lyon 2019/2020

Aus dem Logbuch eines Nicht-Frankreichfahrers

Mai 2019

Ein sonniger Tag in Lyon, warme Temperaturen auf der Dachterrasse, ein gutes französisches Essen – klassische Quenelle, ein Lyoner Spezialität. Die Begleitlehrkräfte mit Herrn Götz speisen und vereinbaren die nächsten Austauschtermine: 25.03.2020 – 02.04.2020 soll es mit den nächsten 8.Klassen weitergehen und wir freuen uns alle sehr! Santé und Bon appétit!

20. September 2019

Die 8. Klassen werden von mir über den kommenden Austausch informiert, das Interesse ist groß und die Spannung steigt. Wie jedes Jahr ist unklar und tun sich Fragen auf. Wer meldet sich wohl an? Wer ist mutig genug, 10 Tage in einer französischen Familie zu verbringen? Wer nimmt die Herausforderung der Fremdsprache (natürlich gesprochen und ohne Wörterbuch!) im fremden Land an? Wie jedes Jahr freuen sich aber auch alle auf eben dieses Abenteuer!

18. Oktober 2019

Die Anmeldungen werden verteilt, die Schülerinnen füllen sie gewissenhaft aus und das Ergebnis von 54 abenteuerlustigen Schülerinnen und Schülern aus der 8. Jahrgangsstufe ist überwältigend. Wobei auch klar ist, dass nicht alle Jugendlichen einen Platz ergattern werden.

14. November 2019

Das Austauschprojekt, ein bilingualer Reiseführer, läuft an. Die Anmeldungen der französischen TeilnehmerInnen sind jedoch immer noch nicht angekommen. Sind sie wohl bei der Post verloren gegangen? Die SchülerInnen werden schon unruhig und fragen nach. Leider ohne positives Ergebnis. Auch Herr Sterner wird in Lyon nervös und meint: „Das hatte ich noch nie. 14 Jahre Austausch, aber das gab es noch nie!“ Sollte dies möglich sein? Ein Novum in der 14-jährigen AWG-Fénelon-Austausch-Historie!

18. November 2019

Die Umschläge liegen endlich im Fach von Herrn Geltinger. Tatsächlich sind sie bei der Post hängen geblieben und das Novum bleibt aus (Vorerst!). Letztendlich werden 29 SchülerInnen den Austauschpartnern zugeteilt. 4 weitere erhalten einen zusätzlichen Platz, denn auch dieses Jahr ist die Devise: ‚So viele SchülerInnen wie möglich nach Frankreich bringen!‘ Und ist die Partnerschule mit dem Matching einverstanden?

9. Dezember 2019

Auch Lyon hat das Matching abgesegnet. Die Schüler erfahren von Herrn Geltinger, wer dabei sein kann und vor allem darf. Sofort werden Emails, Whatsapp- und Instagramnachrichten verschickt, Kontakte geknüpft, sich ausgetauscht. Ein lebhaftes Treiben in den sozialen Netzwerken und die Begleitlehrkräfte sind positiv gestimmt für den anstehenden Austausch. Es kann bei dieser kommunikativen doch nur gut werden.

27. Januar 2020

„Herr Geltinger, ist unser Austausch jetzt in Gefahr?“ – Corona hat die ersten Schlagzeilen geschrieben. Um ehrlich zu sein, weiß es niemand. Aber eine neues Motto kommt zur Anwendung: „Solange ihr nichts hört, findet der Austausch statt. Sobald sich etwas ändert, bekommt jeder Bescheid!“ – allgemeine Beruhigung macht sich breit, die Gemüter kühlen ab.

19. Februar 2020

Herr Götz und ich möchten den Austausch weiter führen, schließlich ist die Lage weder in München noch in Lyon gerade brenzlig. Die Flieger fliegen, eine Quarantäne bzw. Ausgangsbeschränkungen finden nicht statt. Auch Herr Sterner und Monsieur Widemann, der Lyoner Direktor, halten am Projekt ‚Austausch 2020‘ fest. Aber was wenn nicht? Sollte ich vielleicht einfach keine Nachrichten mehr hören? (‚Aus den Augen aus dem Sinn‘ löst aber auch keine Sorgen und Probleme…)

06. März 2020

Lehrer und SchülerInnen, die in Nortitalien im Urlaub waren müssen bitte direkt nach Hause. „Und was ist nun mit dem Frankreichaustausch???“ – Die Devise bleibt, ist ja nicht Frankreich!

08. März 2020

Der Flug wird aufgrund von Corona verschoben. Aber wir können fliegen! Die Devise bleibt, ist aber mittlerweile doch schon Frankreich!

11. März 2020

Die erste Region in Frankreich wird zum Sperrgebiet. Frau Eberle macht eine Durchsage. Die nächsten Lehrer und SchülerInnen werden nach Hause geschickt. Die Devise bleibt, ist ja nicht Lyon!

12. März 2020

Ich schreibe eine Email an die Verantwortlichen in Frankreich am Collège Fénelon. Der Austausch könnte verschoben werden, könnte abgesagt werden, könnte nachgeholt werden, könnte später abgesagt werden. (So viele Möglichkeiten!) Letztendlich fällt die Entscheidung – der Austausch ist ersatzlos gestrichen, eine Schulpatenschaft bleibt bestehen, man freut sich auf 2021. Und nun?

Die Schüler werden umgehend zusammengetrommelt, ein Elterninformationsbrief wird ausgeteilt, die Stimmung schwankt zwischen Traurigkeit und Erleichterung. Zu groß das Risiko! Was passiert nun mit den Freundschaften, die bereits medial geschlossen wurden, die Kontakte, die mühsam erstellt wurden?

13. März 2020

Das Reisebüro und die Lufthansa zeigen sich kooperativ, es fallen lediglich Bearbeitungsgebühren an. Damit sind die gezahlten Leistungen gerettet. (Fragt sich nur wann.) Aber die Trauer über den Austausch bleibt.

Nun werden sogar die Schulen in Bayern geschlossen. Rien ne va plus – Nichts geht mehr!

20. April 2020

Das Reisebüro vermeldet Komplikationen, sie geben ihr Bestes.

19. Mai 2020

Ich telefoniere mit Herrn Sterner in Lyon und ich muss sagen, wir dürfen uns in Bayern glücklich schätzen angesichts der Verhältnisse in Lyon, von denen er erzählt. Seine Kollegen und Freunde sind infiziert und die Krankheit grassiert tatsächlich auch in seinem Umfeld. Die Schule ist geschlossen, lediglich eine Notbetreuung wird abgehalten. Das Abitur ist ausgesetzt, jeder erhält eine Durchschnittsnote. Das Homeschooling verlangt auch in Frankreich allen Beteiligten das Letzte ab.

Vor allem die privaten Umstände sind aber schlimm und regen zum Nachdenken an. Französische Bürger müssen online ein Formular ausfüllen, das ihnen erlaubt, das Haus zu verlassen. Ohne Formular, das dazu autorisiert, müssen die französischen Bürger eine hohe Strafe zahlen, zumal die Polizei stark kontrolliert. Man darf sich – auch auf dem Fahrrad – nur bis zu 5km um seinen Wohnort bewegen, was nun aber auf 100km erweitert worden ist. Ansonsten darf das Haus bzw. die Wohnung nicht verlassen werden. Arbeit, Einkauf, Arztbesuch und sportliche Betätigungen bilden hierbei die Ausnahme. Ich wiederhole: wir haben Glück im Vergleich zu Frankreich!!!

21 Mai 2020

Ich schreibe nun diesen Bericht und muss ein Fazit ziehen:

Dass das Abenteuer Austausch dieses Jahr nicht stattfinden kann, ist schade. Aber unter den gegebenen Umständen, die niemand vorausahnen konnte, ist dies die einzige richtige Entscheidung!

Allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern möchte ich persönlich noch einmal Danke sagen. Ihr wart zuverlässig bei den Treffen, habt euch im Projekt engagiert, das nun ebenso nicht zur Anwendung kommen kann, und euch in Bezug auf die Kommunikation untereinander und miteindander stets freundlich gezeigt. Es ist Frau Hutterer und mir eine Freude gewesen, den Austausch für euch zu organisieren! Danke auch für das Interesse aller, ohne das der Austausch in den nächsten Jahren nicht stattfinden kann – und die Planungen dafür laufen bereits wieder! Danke ebenso an die Eltern und den Elternbeirat für die Hilfe und die Unterstützung. Es zeigt einfach, dass die Verzahnung von Schülern-Eltern-Lehrern-Elternbeirat funktioniert.

Im Jahr 2021 heißt es dann wieder Lyon sehen, Frankreich erleben und die deutsch-französische Freundschaft leben!

Andreas Geltinger

P.S.: Die Bilder aus den letzten Jahren sollen davon zeugen.

Schüleraustausch 2018/2019

Austausch der 8. Klassen mit Lyon im April / Mai 2019

„Ihre Flüge können wir in unserem System leider nicht finden.“ sagte die Lufthansa-Check-In-Angestellte am Flughafen München. So begann dieses Jahr unser Austausch der 8. Klassen mit Lyon. Aber weder die LehrerInnen, noch die SchülerInnen ließen sich davon den Tag vermiesen. Ein Teil der Gruppe flog ein paar Stunden später und wurde dank der Koordination durch Herrn Sterner genauso pünktlich und herzlich von den Gastfamilien begrüßt.

Dieses Jahr, 2019, war der Lyon-Austausch in vielerlei Hinsicht sogar ein besonders großer Erfolg, und das, obwohl die Zahl „13. Schüleraustausch“ etwas anderes erahnen ließ. 59 SchülerInnen hatten sich beworben, was doppelt so viele deutsche wie französische Schüler bedeutet. Ein weiteres Highlight war die Anwesenheit von Herrn Götz, der ausdrücken wollte, wie sehr er die Zusammenarbeit mit dem Collège Fénélon schätzt. Die Zusammenarbeit und Herzlichkeit der Gastfamilien waren dieses Jahr ebenfalls herausragend: viele Schüler und sogar Eltern standen bereits Wochen vorher per WhatsApp in Kontakt, viele SchülerInnen haben in München bereits intensive Freundschaften geschlossen, sie in Lyon vertieft und sie werden hoffentlich fortbestehen.

Das Programm, das Herr Sterner erstellt hatte, konnte sich sehen lassen: City-Bustour, Besichtigung der Fourvière-Basilika, Filmminiaturenmuseum, Kinobesuch, Rallye in den Halles de Paul Bocuse, Seidenwebermuseum, Führung durch die berühmten Traboules, gemeinsames Abendessen mit den Gastfamilien…Außerhalb des offiziellen Programms erlebten die SchülerInnen dank des Engagements der Gastfamilien vielfältige Highlights: Kletterwald, Trip nach Nizza, Lasertagging, Reiten, E-Roller-Fahren, …und nicht zu vergessen: kulinarische Köstlichkeiten noch und nöcher. Dabei musste sich trotzdem niemand seinen tiefsten Ängsten stellen: Schnecken probieren. Nur der Souvenir-Weichkäse wurde leider vor dem Rückflug von der Security des Aéroport Antoine de Saint-Exupéry eingezogen.

Die französischen Gasteltern betonten immer wieder, sie würden nur das zurückgeben wollen, was ihre Kinder in Deutschland bekommen hatten. Selbstredend waren offizielles und inoffizielles Programm in Deutschland genauso abwechslungsreich und spannend gewesen. Tagsüber ging es auf Schloss Nymphenburg, in die BMW-Welt, auf Schloss Herrenchiemsee, ins Stadtmuseum, zu einer Schnitzeljagd in die Altstadt, um nur einige Punkte zu nennen. Auch an den Wochenenden war viel geboten, vom Kletterwald bis zur Reitshow „Equila“.

Wieder einmal hat der Austausch – das haben viele gute Gespräche along the way ergeben – dazu beigetragen, unserem Nachbarland Frankreich und vor allem den Franzosen und Französinnen vorbehaltlos zu begegnen und Freundschaften zu schließen. Auch die Ähnlichkeiten der beiden Städte (Nähe zu den Alpen, drittgrößte Stadt des Landes, großer Industriestandort) trugen dazu bei, sich leicht zu Hause zu fühlen.

An dieser Stelle sei zunächst einmal den deutschen und französischen Gastfamilien ganz herzlich gedankt. Ihre Gastfreundschaft, Kompromissbereitschaft, Kommunikationsfreude und Humor haben den entscheidendsten Beitrag zum Gelingen des Austauschs geleistet. Es sei als Nächstes Herrn Sterner und seinem Team (Mme Sterner, Mme Suell, M Beloeil) ein ganz herzlicher Dank ausgesprochen. Eine solche Reibungslosigkeit und Unaufgeregtheit kann nur gelingen, wenn beide Lehrerteams so gut zusammenarbeiten, wie es der Fall war. (Last but not least hat Herr Geltinger durch seine) Und auch auf deutscher Seite wird man auch in den nächsten Jahren versuchen, mit einer vorausschauenden und umsichtigen Planung, einer Prise Humor und einem großen Engagement und einer Leidenschaft für das Nachbarland alles geben, damit es noch viele Jahre heißt „Bienvenue à Munich! / Bienvenue à Lyon!“.                                                                                             

A. López

Schüleraustausch mit Lyon 2017/2018

Essen wie Gott in Bayern…äh Frankreich

Man kann schon einmal verwirrt sein, wenn man an unsere bayerischen Spezialitäten denkt. Dennoch sind die französischen Köstlichkeiten nicht zu vernachlässigen! Davon durften sich beide Seiten beim diesjährigen Frankreichaustausch des AWG mit dem Collège Fénelon in Lyon selbst überzeugen. Der Austausch stand dieses Jahr ganz unter dem Motto: „Deutsch-Französische Küche“.

2018 haben 32 französische und deutsche Jungen und Mädchen am Austausch teilgenommen, der nun bereits zum 12. Mal stattfand. Andreas Geltinger und Thomas Weiser waren in diesem Jahr für den Austausch zuständig, haben die deutschen Kinder heil nach Frankreich gebracht und den Franzosen in Deutschland einen schönen Aufenthalt beschert, bei dem Petrus wohlwollend seine Finger im Spiel hatte. Einzig das Abschlussgrillen an der Isar ist buchstäblich ins Wasser gefallen. Aber alles von vorne:

Schon im Vorfeld des Austauschs haben die Schüler unter der Leitung von Herrn Geltinger und den Französischlehrern der 8. Jahrgangsstufe ein bilinguales Kochbuch erstellt, um sich bereits im Vorfeld mit typisch französischen Köstlichkeiten den Mund wässrig zu machen. Natürlich haben sie nicht nur die Rezepte gesammelt, sondern sie auch zubereitet!

Am 13.03.2018 hat sich dann eine deutsche Delegation von AWGlern mit dem Flugzeug auf nach Lyon gemacht, wo die Schüler ganz schnell begreifen mussten, dass eine Ausweispflicht auch eben diese bedeutet. Gott sei Dank ging alles gut und niemand musste den Nachhauseweg antreten. In Lyon selbst genossen die Schüler das savoir-vivre, die Gastfreundschaft der Familie und selbstverständlich die Lyoner Küche. Neben dem Filmmuseum oder der Stadtrundfahrt gab es zwei Highlights: der Besuch der Chocolaterie Bernachon, die Goldplättchen in ihre Pralinen verarbeitet, und die Mitarbeit in der Schulkantine, die einen sehr guten Ruf genießt. Der Chef de cuisine Billy hat nämlich bei keinem geringeren als dem legendären Paul Bocuse gelernt und begeistert nun mit seinem Team das Collège Fénelon. Drei Schüler durften ihm über die Schulter schauen, ein wenig mitkochen und bei der Essensausgabe mithelfen. Das System des Unternehmens „1001 repas“ („1001 Mahlzeit“) besteht daraus, gesund zu kochen und Abfälle zu vermeiden. Als Nummer 1 in Lyon, also als Schule mit den wenigsten Abfällen, darf unsere Partnerschule somit auf ihre Qualität und ihr ökologisches Engagement ruhig stolz sein. Wir sind es auch! Mit guten Erinnerungen ging es dann kurz vor den Osterferien schon wieder heimwärts, wobei die ein‘ oder andere Träne verdrückt werden musste.

Natürlich gab es aber ein Wiedersehen vom 04. – 14. Juni. Dem Programm in Lyon wollten wir freilich in nichts nachstehen, sodass die Besichtigung des Klosters und der Brauerei Andechs – ein Novum im Rahmen des Austauschs – bei strahlendem Sonnenschein erfolgen konnte. Und was würde sich besser eignen als das bayerische Kulturgut ‚Bier‘? Die Franzosen sollen schon wissen, womit wir ihrem Wein Konkurrenz machen (oder es versuchen)! ;-) Nach einem Jahr Pause gab es in der Aula unserer Schule auch wieder eine Soiree, zu der die Eltern und der Elternbeirat ihren Beitrag in Form von kulinarischen Schmankerln leisteten. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle! Bei einer geselligen Runde konnte man sich bei Speis‘ und Trank kennenlernen und den Eltern etwas zurückgeben, ohne die ein Austausch nicht funktionieren würde.

Nach 10 Tagen in Lyon, 10 Tagen in München, einem vollen Magen und Petrus auf unserer Seite – wir ignorieren die Ausnahmen – war der Frankreichaustausch durchaus gelungen. Auf eine Wiederholung im Jahr 2019 freuen wir uns sehr!

Andreas Geltinger

Schüleraustausch mit Lyon 2016/2017

Auch dieses Schuljahr kamen die Schüler der 8. Jahrgangsstufe wieder in den Genuss des Schüleraustausches mit dem Collège Fénelon in Lyon/Frankreich. 34 Mädchen und Buben – darunter auch zwei blinde Schülerinnen – nahmen am heurigen Austausch teil und wurden von den Lehrkräften Hannelore Brockmann und Andreas Geltinger begleitet, betreut und unterstützt. Am besten lassen wir aber die Schüler selbst von ihren Erfahrungen berichten:

Mittwoch, 29.03.2017; Tag 1 – Flug und erstes Kennenlernen

Die Gruppe fand um 9:00 Uhr am Terminal 2 des Flughafen Münchens zusammen. Wir alle waren aufgeregt, doch das Gefühl der Freude überwog. Nach der Gepäckaufgabe, dem Kampf um die Sitzplätze und einem durchaus kurzen Flug sind wir gut gestärkt und doch leicht aufgeregt gelandet. Mit bester Laune sind wir zum Bus gegangen, welcher uns zur Schule gebracht hat. Dort wurden wir herzlich – also mit vielen Bisous – und unter der Aufregung unserer Austauschpartner empfangen. Nachdem jeder seinen Austauschpartner gefunden hatte, ging er mit ihm nach Hause.

Freitag, 31.03.2017; Tag 2 – Schnitzeljagd bei Paul Bocuse

Heute sind wir in die „Halles Paul Bocuse“ gegangen. Hier findet man viele Stände in denen man die verschiedensten Lyoner Spezialtäten kaufen kann. Und wie ihr euch denken könnt, bedeutet „halles“, „Hallen“ d.h. alle Marktstände waren in einer großen Halle und nicht im Freien. … Anschließend haben wir in der Schulkantine gegessen. Auf dem Pausenhof ging es sehr chaotisch zu. Die Mittagspause ist dort 1 ½ Stunden lang und wir Austauschschüler wurden von Franzosen umringt, als ob wir eine kleine Attraktion wären – allerdings eine, von der man annahm, dass sie kein Französisch könnte. Daraufhin sind wir ins Film-& Miniaturmuseum gegangen. Es war faszinierend. Es gab viele Ausstellungsstücke aus bekannten Filmen (z.B. ein riesen Alien, der sich bewegt hat) und atemberaubende Miniaturen. Das war das Highlight des Tages!!!

Kurzer Zwischenstand vom Wochenende: Die Schüler haben sich akklimatisiert, das Essen schmeckt immer noch und aufgrund des Regens war der Airhop-Trampolinpark quasi ein Klassentreffen. Vielleicht hat der Montag deshalb so gut funktioniert…

Montag, 03.04.2017; Tag 6 – Theater, Theater ….

Heute waren wir mit unseren Austauschpartnern in der Schule. Als erstes haben wir von den Franzosen ausgedachte Sketche in französischer Jugendsprache vorgespielt bekommen. Anschließend haben wir diese auswendig gelernt und vorgetragen. Leicht war es nicht, aber dafür umso lustiger! Danach haben wir uns Szenen in deutscher Jugendsprache ausgedacht, die wir dann unseren Austauschpartnern beigebracht haben. Das Ganze hat richtig Spaß gemacht und wir haben auch einiges dazu gelernt.

Dienstag, 04.04.2017; Tag 7 – Wollen wir hier wieder weg?!

… Am Nachmittag trafen wir uns mit unseren Austauschpartnern zum Bowling. Auch hier wurde die deutsch-französische Freundschaft groß geschrieben und wir feuerten uns gegenseitig an. Den restlichen Tag verbrachte jeder für sich mit seinem Austauschpartner.

Donnerstag, den 6 April (unser vorletzter Tag!!!) – alles hat ein Ende…leider!

Heute sind wir in der Früh, wie jeden Morgen, mit unseren jeweiligen Austauschpartnern um 8 Uhr in das Collège gefahren. Nachdem sich alle versammelt hatten, sind wir mit Herrn Sterner, Herrn Geltinger und Frau Brockmann mit der Métro zum Place Bellecour gefahren, um von dort aus zu Fuß zur Seilbahn zu gehen, die zur Basilika Fourvière führt. Auf dem Weg nach oben hat Herr Sterner uns etwas über die Entstehung der Kirche erzählt .Als wir an der Kathedrale Saint-Jean angekommen sind, wurden wir in 3 Gruppen aufgeteilt, in denen wir die Kirche von innen ansehen und auf das Dach gehen durften. Nach der Mittagspause haben wir dann eine Führung in dem Filmmuseum, der Frères Lumière bekommen. In der Führung wurde uns gezeigt, wie die ersten Filme hergestellt wurden. Lyon ist demnach der Ursprung des heutigen Films. Nach der Besichtigung sind wir wieder zurück zum Collège gefahren. Danach hatten wir noch kurz Zeit, um uns für den Abend fertig zu machen.
Am Abend sind nämlich alle französischen und deutschen Schülerinnen und Schüler zusammengekommen, um den Abschied im Teuf Teuf Club zu feiern.

Letztendlich mussten sich am Freitag, den 07.04.2017, alle Au revoir sagen. Mit einem lachenden aber auch einem weinenden Auge sagten sich Schüler und Lehrer auf Wiedersehen, denn Lyon war schön, doch der Gegenbesuch ließ nicht lange auf sich warten und so hieß es im Mai Bonjour, Bienvenue und Herzlich Willkommen im sonnigen München. Auch hier fühlten sich alle pudelwohl und mit einem gemeinsamen Grill-Nachmittag am Isarufer konnte der Austausch 2017 ausklingen. Bis zum Jahr 2018, wenn es wieder heißen soll: Vive l’amitié franco-allemande!

von teilnehmenden Schülerinnen und Schüler und Andreas Geltinger

Schüleraustausch mit Lyon - 2015/16

Informationen zum Schüleraustausch

Auch im Schuljahr 2015/16 fand mit 30 deutschen und 30 französischen Schüler/innen ein Austausch mit dem Collège Fénelon in Lyon statt.  

Die Lyoner SchülerInnen kamen vom 31.Mai-09. Juni 2016 nach München, die Schüler/innen vom AWG fahren vorher vom 10. - 18. März 2016 nach Lyon. Die Schüler/innen erarbeiteten ein Projekt zu dem Thema "Migration und internationale Mobilität", das vom Deutsch-französischen Jugendwerk (DFJW) gefördert wurde.

Weitere Informationen bei Frau Doll und Herrn Weiser.

Unsere Besuchsprogramme in München und Lyon

Abschlussbericht und Schülerkommentare

Zu den Bildern

 

2006 - Wie alles begann...

Ein neuer Schüleraustausch am AWG

Nach unzähligen Telefonaten und E-Mails zwischen Lyon und München, welche die am Austausch beteiligten Kollegen auf deutscher und französischer Seite monatelang in Atem hielten, wurde es am 15. März 2006 ernst : deutsche Austauschpartner, Lehrer und Eltern erwarteten am Münchner Hauptbahnhof gemeinsam  unsere französischen Partner mit ihren Lehrern. Anfangs standen sich beide Seiten noch etwas befangen gegenüber, doch spätestens beim gemeinsamen Treffen in unserer Cafeteria am nächsten Morgen war das Eis gebrochen und französische und deutsche Sprachfetzen klangen  munter durcheinander.

Anschließend begannen die Franzosen München zu entdecken und unsere AWG-Schüler kehrten in ihre Klassen zurück.

Die Erkundung der Innerstadt unter der bewährten Führung  von Manfred Hoffmann, ein Besuch der Residenz, das deutsche Museum , ein Zeitzeugengespräch mit einem Mitglied der Weißen Rose - Stiftung, all das stand auf dem Programm. Höhepunkte des Besuchs waren ein etwas anderer Opernabend im Gärtnerplatztheater während des Streiks der Bühnenarbeiter, ein dt-frz Abend am AWG und der Besuch der Allianz-Arena, bei dem die deutschen Partner auch mit dabei waren. Und am folgenden Donnerstag früh trafen sich alle wieder am Münchner Hauptbahnhof. Doch diesmal war alles anders : es gab rührende Abschiedsszenen, Umarmungen und bei einigen Mädchen und Gast-Müttern flossen die Tränen reichlich, obwohl es ja nur ein  kurzer Abschied war, denn eine Woche später starteten wir zum Gegenbesuch nach Lyon mit einer Gruppe von 31 Schülern. Von der 7. Klasse bis zur 10Ü waren Teilnehmer dabei, so dass die Französischkenntnisse doch recht unterschiedlich waren. Gerade unsere relativen "Anfänger" schlugen sich recht tapfer und einige machten sichtbare Fortschritte und gehen jetzt ziemlich souverän mit der Fremdsprache um.

Nachdem den Franzosen unser Münchenangebot so gut gefallen hatte, ließen sie sich natürlich auch einiges einfallen, um unseren Lyonaufenthalt für uns zu einem einmaligen Erlebnis zu machen. Dazu gehörte die Besichtigung der Stadt mit einigen Lyoner "Spezialitäten", wie dem Gang über die Dächer der Basilika von Fourvière, die Schwindelfreien einen einmaligen Blick auf die Altstadt zwischen den beiden Flüssen Rhône und  Saône bot, sowie ein Spaziergang durch die unheimlichen , verwinkelten "traboules", Gänge, die die Seidenweber in früheren Zeiten einerseits nutzten , um ihre Waren von ihrem Sitz , dem Hügel Croix-Rousse , trockenen Fußes in die Altstadt hinunterzutransportieren , andererseits dienten diese Gänge auch als Fluchtmöglichkeiten in unruhigen Zeiten gute Dienste.

Besonderen Spaß machte uns allen der deutsch - französische Bowlingabend und ein Besuch im Museum der Gebrüder Lumière, der Wiege des Kinos. Beim Rückweg zum Collège gerieten wir in die Anfänge einer Studentendemonstration, die zu der Zeit überall im Lande stattfanden und auch den Zugverkehr behinderten , sodass wir mit einer Stunde Verspätung recht erschöpft, aber voller wunderbarer Eindrücke am 6. April abends wieder in München ankamen.

Insgesamt war es ein rundum gelungener Austausch, der allen Beteiligten neben viel Spaß Einblicke in das Alltagsleben ihrer Nachbarn verschaffte, Möglichkeiten bot, ihre Fremdsprachenkenntnisse vor Ort zu testen und einige dauerhafte Freundschaften zustande brachte.

Bis zum nächsten Jahr - da wollen wir den Austausch natürlich fortsetzen!

Hannelore Brockmann und Heike Doll

Allgemeines zum Austausch

Internationaler Schüleraustausch der Landeshauptstadt München: www.muenchen.de/iae 

Ansprechpartnerin am AWG: Frau Seifert-Lorenz

Internationaler Schüleraustausch des Bayrischen Jugendrings:

www.bjr.de  → Themen → Internationales → Individueller Schüleraustausch

Weitere Informationen bei deiner Lehrkraft für Engl/Frz/Span/Lat am AWG.

Ansprechpartner